Beim 3. Regionalen Fußball Gottesdienst in der LUX – Junge Kirche in Nürnberg ging es am Faschingssonntag munter zu. Eine tolle Veranstaltung in diesen tollen Faschingstagen zog wieder viele Fußball interessierte an. Trotz Faschingsumzügen und Winterferien fanden sich etwa 100 Begeisterte zum Gottesdienst feiern ein – von klein bis groß, mit Jung und Alt, alle Generationen waren vertreten. Und als Interviewgast war Christian Derflinger von der U23 aus Fürth gekommen.Vor der Jugendkirche bekam man den Duft von Bratwürsten in die Nase und das machte schon vor dem Tor Lust auf 3-im-Weckla. Drinnen liefen Fußballklassiker über die Lautsprecher wie „Fußball ist unser Leben“ oder „football’s coming home“. Bunte Trikots an den Wänden, aufgehängte Fanschals und Fußballleibchen, ein kleines Fußballtor neben dem Altar, der wie sonst auch mit schönen großen Kerzen verziert war. Man kam sich ein wenig vor wie im Stadion und konnte Fußball spüren. Da hatte der grüne, runde Einladeflyer nicht zu viel versprochen. Dann plötzlich der Pfiff des Schiri´s, der die letzten Besucher in den Innenraum der modernen Jugendkirche lockte. Und schon wurden vom Stadionsprecher die einlaufenden Protagonisten des Fußball-Gottesdienstes namentlich begrüßt. Ade Gärtner, der Leiter des Christlichen Fußballer Netzwerkes eröffnete dann auch den Gottesdienst mit einem dreifachen „Im Namen Gottes…“, wobei jeweils das Publikum aufgefordert wurde im Chor zu rufen „des Vaters“ und „des Sohnes“ und des Heiligen Geistes“. Das war stimmungsvoll und anders als sonst. So gelang gleich zu Beginn die Verbindung von Fußball und Glaube, und doch konnte jeder merken, dass es um mehr geht als um Stadionatmosphäre. Michael Wolf, Pfarrer der Evangelischen Kirche, sprach das Eingangsgebet – nicht im Talar, sondern im grün-weißen Fürth-Trikot, in dem er noch Stunden zuvor am Ronhof beim 1:0 Heimsieg gegen Dresden mitgefiebert und mitgefroren hatte.Jetzt kam auch die Band mit zwei Liedern zum Einsatz, zuerst eine Einstimmung auf Gott und dann der Fußballklassiker „You never walk alone“, wie er in vielen Stadien dieser Welt angestimmt wird, hier als verbindendes Gefühl der Gemeinschaft aber auch als Zuspruch des Mitgehens Gottes in unserem Leben, wie Bandleader Thomas, erwähnte. Es folgte der Fan-Talk, zu dem Anna Rohlederer von der LUX wieder drei Fußballbegeisterte auf die Bühne brachte: einen Clubberer, einen Kleeblättler und einen HSV´ler. Sie machten ihrem Herzen Luft über die momentane Stimmung, die schon viel mit dem Thema des Gottesdienstes zu tun hatte. Sie sprachen über ihre Hoffnungen und Befürchtungen in dieser Saison. Der HSV-Fan hofft, dass mit dem fränkischen Trainer Bernd Hollerbach ein wirklicher Hoffnungsträger auf die Trainerbank geholt wurde. Die Fürther scheinen auch neue Hoffnung zu schöpfen, nach dem glücklichen Sieg am Nachmittag. Und der Club-Fan träumt vom Aufstieg und hofft weiter auf sein derzeit erfolgreiches Team. Der Club-Fan war ein ganz besonderer Gast – Manuel, ursprünglich aus Portugal, wohnt jetzt in Nürnberg. Zusammen mit Freunden hat er den christlichen Fan-Club „Totale Offensive 1. FC Nürnberg“ gegründet und ist bei jedem Heimspiel des Club mit ihrem Transparent im Stadion zu sehen. Da Kinder mit von der Partie sind, trifft man sich im Familienblock.Nach dem folgenden Lied „Jesus zu dir kann ich so kommen, wie ich bin…“ lief ein Video von Ronaldo über die Leinwand, ebenso Bilder der großen Hoffnungsträger vor der WM 2014: Ronaldo, Messi, Neymar und die Mannschaft. Keiner der drei Großen konnte seinen Landsleuten die Hoffnung erfüllen und den WM-Titel mit nach Hause bringen. Das war bekanntlich der Mannschaft vergönnt. Ade Gärtner ging in seiner Predigt auf das Thema „Hoffnungsträger“ ein und stellte zu Beginn die Frage, ob Jesus Christus es verdient, „Hoffnungsträger“ genannt zu werden und ob er diese Hoffnung auch heutzutage für Menschen erfüllen könnte. Mit einem kurzen Überblick über das Leben Jesu, von der Krippe bis zum Kreuz, erzählte er von hoffnungsvollen Stationen im Leben Jesu. Die 5. Station war die Auferstehung, die dem ganzen Thema die Pointe aufsetzte. Denn wenn Jesus nicht vom Tod auferstanden wäre, gäbe es auch keine christliche Hoffnung. Damit würde der christliche Glaube stehen und fallen, ob das wirklich wahr ist. Gärtner lud ein, dem biblischen Zeugnis zu vertrauen, sich diesem Glauben zu öffnen und ihn auszuprobieren. Man könne den auferstandenen Jesus in einem Gebet ansprechen und ihm sein Vertrauen aussprechen. Man könne ihn um Hilfe bitten für sein Leben, eben in der Hoffnung, dass er real existiert und auf das Gebet reagiert. Der Prediger bezeugte, dass er das in seinem Leben auch so praktiziere und hilfreich erlebe.Ein passendes Lied zusammen mit der Band, die von Thomas Kramer aus der Chapel Fürth angeführt wird, schaffte die Verbindung zur Predigt: „Ich will dir nah sein, will bei dir bleiben… Sei du der Mittelpunkt in meinem Leben, in meiner Stärke, in meiner Schwäche… ich gehör` zu dir.“Nach dieser intensiven Phase des Spiels wurde es jetzt wieder lockerer. Zum Interview kam Pfr. M. Wolf und der U23 Spieler von Greuther Fürth, Christian Derflinger, auf die Bühne. Das Publikum erfuhr, dass Derflinger mit 14 Jahren vom FC Bayern München aus Österreich geholt und als Hoffnungsträger gehandelt wurde. Verletzungen und manche Unwägbarkeiten des Fußballerlebens verhinderten bisher den großen Durchbruch. Er berichtete auch über den Druck der Erwartungen, die man als Hoffnungsträger zu spüren bekommt. In seiner Zeit bei den Bayern hat er durch einen Mitspieler und in einem Fußballer-Bibelkreis den christlichen Glauben näher kennen gelernt und begonnen, seine Lebenshoffnung auf Jesus Christus zu setzen. Bis heute ist ihm das wichtig. Und so geht er auch hier in der Metropolregion in einen Fußballer-Bibelkreis, in dem sich speziell Profikicker treffen. Auf die Frage, ob da Nürnberger und Fürther zusammen wären, antwortete er schmunzelnd: ja, das geht gut. Derflinger hat nach wie vor die Hoffnung, im Profifußball weiter zu kommen – und gerne würde er natürlich die Greuther in der 2. Liga unterstützen. Er hofft weiter auf seinen 2. Einsatz. Aber er kann damit umgehen, wenn sich diese Hoffnung nicht erfüllen sollte, weil er im Glauben eine andere Hoffnungsquelle hat, die ihm hilft und ihn stärkt im Alltag seines Fußballerlebens. Bleibt ihm zu wünschen, dass er seine Chance bekommt. Er hat offensichtlich das Potenzial zum Hoffnungsträger – und einen solchen könnte das Kleeblatt derzeit gut gebrauchen.So langsam neigten sich die 90 Minuten für die Ewigkeit ihrem Ende entgegen. Zur Siegerehrung für die höchste Geschwindigkeit beim Torschuss kam Matthias Wolfram auf die Bühne. Henoch aus Togo, derzeit Jugendspieler bei Hajduk Nürnberg, hatte den stärksten Bums drauf und bekam einen Fußball mit persönlichem Autogramm des Interviewgastes geschenkt. Der Fußball-Gottesdienst klang mit einem eher ruhigen Lied aus: „Meine Hoffnung und meine Freude… Christus meine Zuversicht, auf dich vertrau ich und fürcht` mich nicht.“ Mit dem Segen und der Verabschiedung durch Ade Gärtner endete ein unterhaltsamer, intensiver, fröhlicher, Hoffnung machender Gottesdienst, zu dem es am So. 11.03. um 18.00 h in der LUX ein Nachspiel geben wird. „Am Ball bleiben“ heißt es da für alle, die sich mit anderen Fußballern treffen wollen, um mehr über den Glauben zu erfahren, sich mit anderen auszutauschen, seine Fragen zu stellen und um Glauben im Alltag zu leben.In vielen kleinen Grüppchen standen die Leute noch lange in der „Fußball-Kirche“ oder setzten sich auf einen Barhocker in der LUX-Box und ließen sich eine Cola oder ein Bierchen munden. Da konnte man selbst Gäste aus Schweinfurt treffen, die eigens nach Nürnberg gekommen waren, um den Hattrick kennen zu lernen. Auch sie schienen begeistert zu sein von dieser Art Gottesdienst zu feiern. Das macht Lust auf mehr und weckt Hoffnung auf eine Kirche und ein Leben mit Zukunft.Der nächste Hattrick ist am So. 24.06. während der Fußball-WM – wieder um 18.00 h in der LUX Junge Kirche in Nürnberg. |